Reunion 2017 in Westre

Für den 7. Oktober hatten die Ehemaligen der Loungemeinschaften der beiden Fliegenden Staffeln des Aufklärungsgeschwaders 52 wieder zum Fliegertreffen eingeladen. Abweichend von den drei vorhergehenden Treffen dienten als Veranstaltungsort nicht die Traditionsräume des Geschwaders, sondern der Waldkrug Westre, in dem früher die jährlichen Schlachte-Essen der 1. Fliegenden Staffel durchgeführt wurden. Das Schlachte-Essen war der zweite Teil des „Schweine-Zyklus“, bei dem das zuvor beim Schlachtfest in der Staffel ermordete Borstentier gemeinsam mit Ehefrauen oder Freundinnen in appetitlicher Form verzehrt wurde. Beim Schlachtfest in der Staffel waren diese aus Rücksichtnahme nicht zugelassen, da unter Umständen negative Auswirkungen auf den Appetit zu befürchten gewesen wären. Im Laufe der Jahre wurde aus diesen beiden Events mit der Ergänzung durch das Reste-Essen in der OHG die „Schlachtfest-Trilogie“, weil sich die 2. Fliegende Staffel durch erpresserische Aktivitäten wie z. B. den Diebstahl des Opferschweins eine Teilhabe am Geschehen erkauft hatte. Damit war zu begründen, warum auch die Ehemaligen der 2. Staffel erstmals beim Schlachte-Essen im Waldkrug Westre dabei sein durften. Da Jochen Missfeldt als ehemaliger Staffelkapitän der 1. Staffel allerdings wie angekündigt die letzte Kerbe in das Kerbholz schlug, in dem die erstmals 1967 durchgeführten Schlachte-Essen verewigt sind, steht leider zu befürchten, dass es auch das letzte Mal war. Zumindest an diesem Ort, da sich der Wirt mit dem Gedanken der Schließung trägt.

Links: Klaus Krützfeld, Heinz Stellmacher, Charly Werner, Jochen Missfeldt, Jens Burkhart, Willi Dix

Der Einladung von Missfeldt und seinem Organisationsteam waren genau 90 Personen beiderlei Geschlechts gefolgt. Für Klaus Krützfeld, einen der Organisatoren, barg diese stattliche Zahl dennoch eine kleine Enttäuschung, hatte er doch endlich einmal auf eine dreistellige Zahl gehofft. Leider machte ihm aber da Orkan „Xavier“ einen Strich durch die Rechnung, welcher den einen oder anderen davon abgehalten hatte, sich auf den weiten Weg bis unmittelbar vor die dänische Grenze zu machen. Dennoch hatten viele Ehemalige die bis zu 700 km weite Reise aus der Mitte Deutschlands – sprich dem Köln/Bonner Raum und Hessen – auf sich genommen, allen voran General a. D. Back. Er war ja in seinen jungen Jahren Einsatzoffizier in der 1. Staffel und Staffelkapitän der 2. Staffel gewesen und damit doppelt qualifiziert. Die weiteste Anreise hatte jedoch Willy Felger, in den 70er Jahren Austausch-WSO der Royal Air Force in der 1. Staffel, mit seiner Frau aus England.

Franz Nolte und Jochen Sczech

Nachdem sich viele der Anwesenden lange nicht gesehen hatten, ergaben sich sofort mit Beginn der Veranstaltung um 17:00 angeregte Unterhaltungen, die dankenswerterweise durch nur wenige offizielle Programmpunkte unterbrochen wurden. Einer davon war natürlich das Schlagen der finalen Kerbe. Dennoch fanden die persönlichen Reminiszenzen des Wirts an viele Schlachtessen im Waldkrug aufmerksame Zuhörer, vor allem natürlich unter den Angehörigen der 1. Staffel, die ja dabei gewesen waren. So erinnerte sich sicherlich jeder an die junge Ehefrau eines Staffelkameraden, welche es dem Wirt ganz besonders angetan hatte, weil sie nach Genuss einiger Getränke und auf Aufforderung gerne ihren BH auszog. Dann gab noch „Pluto“ Hoffmann, als gelernter Metzger der Hauptakteur beim blutigen Geschehen in der Staffel, einige seiner Erinnerungen mit dem ihm eigenen trockenen Humor zum Besten. Er erklärte, warum das Schlachtfest eigentlich ein Überlebenstraining war (statt Engerlingen und Eicheln lieber gleich die Schweine essen, welche sich von selbigen ernähren) und was es mit verschieden Gebräuchen wie z. B. dem Trinken von Schweineaugenkorn auf sich hatte. Über Details soll hier aus Pietätsgründen allerdings nicht weiter berichtet werden.

Jürgen Erbeck, Gerhard Back
Günter Borowiak, Egon Matt

Die Tatsache, dass fast alle der Anwesenden den Nachhauseweg hinauszögerten und der Verfasser, als er nach Mitternacht den Ort des Geschehens verließ, bei weitem nicht der letzte war, belegt, dass man sich bestens unterhalten hat. Vielleicht geht Klaus Krützfeld´s Wunsch dann beim nächsten Treffen in Erfüllung – dann wohl wieder in den sehenswerten Traditionsräumen des ehemaligen Aufklärungsgeschwaders 52.

Jürgen Erbeck

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